Coronavirus in Österreich
Corona: Das sind die Regeln für den Ski-Urlaub in Österreich
Stand 25.09.20 - 13:40 Uhr
0
«Schifoan» heißt eine Après-Ski-Hymne der österreichischen Alpen. Um das Skifahren trotz Corona-Krise zu retten, soll die Hütten-Gaudi in diesem Winter ausfallen. Die Angst vor dem «zweiten Ischgl» sitzt tief.

© Foto: shutterstock
Après-Ski – aber bitte im Sitzen
Wien (dpa) – Österreich will dem Après-Ski in der bisherigen Form in diesem Winter einen Riegel vorschieben. Damit soll verhindert werden, dass es zu Massenansteckungen mit dem Coronavirus kommt, für die der Tiroler Skiort Ischgl im März weltweit traurige Berühmtheit erlangte.
- Anzeige -Gedrängtes Stehen soll es in Bars und auf Terrassen nicht mehr geben, Essen und Getränke dürfen nur noch im Sitzen konsumiert werden. «Ski-Vergnügen ja, aber ohne Après-Ski», sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Donnerstag bei der Vorstellung der Maßnahmen für den Wintertourismus.
Wie läuft die Ski-Saison mit Corona ab?
Neben dem Verbot des Ausschanks für stehende Gäste, das schon seit einigen Wochen für alle Bars gilt, halten sich die offiziellen Vorschriften aber bislang in Grenzen.
- beim Anstehen für Seilbahnen gilt ein Meter Abstand und Maskenpflicht
- auch in Gondeln muss Mund-Nasen-Schutz getragen werden
- Skischulen wird empfohlen, höchstens zehn Schüler pro Gruppe zu unterrichten und die Gruppen nicht zu mischen
- Außerdem sollen auch Skilehrer und Reiseleiter kostenfrei auf das Virus getestet werden können, wie seit dem Sommer bereits Hotelmitarbeiter
Die Strategie soll den Wintertourismus retten, der gerade für den Westen Österreichs überlebenswichtig ist. In der Wintersaison 2018/2019 zählte Österreich 73 Millionen Übernachtungen und einen Umsatz von 15 Milliarden Euro, rechnete Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) vor. Die jüngste Saison wurde im März durch die Pandemie jäh beendet.
- Anzeige -Ischgl wurde zum Corona-Hotspot
Von den vielen Skigebieten stand damals vor allem der Tiroler Tourismus und dort vor allem der Ort Ischgl im Mittelpunkt – 10 000 Gästebetten auf rund 1600 Einwohner und bekannt für die ausgelassene Party-Szene, in der der Betriebsschluss der Lifte auf engstem Raum mit viel Schnaps und Schlagern zum Mitgrölen gefeiert wird. Ideale Umstände für Massenansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus, die unbemerkt wohl schon im Februar abgelaufen sein könnten.
Schadensersatz-Klagen gegen Ischgl laufen
Touristen schleppten das Virus ahnungslos in verschiedenste Länder oder erkrankten selbst. Verbraucherschützer, die am Mittwoch erste Schadenersatz-Klagen deshalb gegen die österreichischen Behörden einbrachten, berichten von Zuschriften von mehr als 6000 Menschen, die sich in Ischgl angesteckt zu haben meinen. Von den Einwohnern des Orts hatte laut einer Innsbrucker Studie am Ende rund jeder Dritte Antikörper, also zumindest Kontakt mit dem Erreger.
- Anzeige -675.000 Vollzeitjobs in Österreich in der Tourismus-Branche
«Das ist nicht auf der Piste geschehen, sondern in der damaligen Kultur des Après-Ski ein Thema gewesen», betonte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Donnerstag zu dem damaligen Corona-Ausbruch.
Tirols Landeschef Günther Platter begrüßte die Regeln und sagte, Après-Ski mache nur 3 Prozent der Wertschöpfung im Wintertourismus seines Bundeslands aus, 97 Prozent stamme etwa aus Skifahren und der Kulinarik. «Es kann nicht sein, dass drei Prozent den Rest gefährden», sagte er.
«Wir kämpfen mit diesem Konzept um jedem Job,» sagte auch der Präsident der österreichischen Wirtschaftskammer, Harald Mahrer. 675.000 Vollzeitjobs hingen in Österreich direkt am Tourismus oder indirekt in einer davon abhängigen Branche.
- Anzeige -Längere Liftöffnungszeiten und mehr Parkplätze und Skibusse
Auch die Wintersportgebiete selbst reagieren ihrerseits auf die existenzielle Bedrohung eines «zweiten Ischgl», das sich mittlerweile als geflügeltes Wort durchgesetzt hat, etwa mit längeren Liftöffnungszeiten und mehr Parkplätzen und Skibussen.
Auch Ischgl selbst will laut Verantwortlichen über die behördlichen Vorgaben hinausgehen: Mitarbeiter sollen noch vor Saisonstart getestet werden. Gästen werde empfohlen, beim Einchecken einen negativen Corona-Test vorzuweisen oder sich freiwillig am Ort testen zu lassen.
Bleib immer bestens informiert!
Mit unserem kostenlosen 95.5 Charivari-Newsletter verpasst du keine Highlights mehr. Von Top-Konzerten über exklusive Gewinnspiele bis hin zu Einblicken in Larissa Lannert live - wir liefern dir wöchentlich alles Wichtige direkt in dein Postfach.
Mehr Beiträge und Themen
Der perfekte Tag im sonnigen München? Hier erfahrt ihr, an welchen Orten ihr die letzten Sommertage genießen könnt.
Die Stadt München will sich für die Olympischen Spiele bewerben - doch erst sollen die Bürger darüber entscheiden. Was spricht dafür und was dagegen?
Weder neu noch revolutionär - und doch wird Amazon gerade jetzt zur spannenden Alternative für Secondhand mit besonderen Deal Days.
Seit Samstag fehlte von einer 13-Jährigen aus Olching jede Spur - jetzt ist sie wohlbehalten zu Hause aufgetaucht.
Ein Lottogewinner aus München hat seinen Millionenbetrag noch nicht abgeholt. Erfahre, warum die Zeit drängt und wie du helfen kannst.
Ferien und Wochenende - das bedeutet in München bald wieder Arbeiten an der Hauptroute der S-Bahn. Das dürfte unter anderem für Festivalbesucher Folgen haben.
Der Schulbeginn ist nah – höchste Zeit für starke Back-to-School-Rabatte! Wir zeigen dir die besten Online-Deals sowie lokale Optionen in München.
Grünes Licht aus dem Kabinett für einen neuen Wehrdienst – zunächst freiwillig, mit höheren Soldzahlungen und verpflichtender Musterung ab 2027. Die Debatte um die Stärkung der Bundeswehr geht weiter.
PayPal erlebt ein Sicherheitsdesaster: Deutsche Banken blockieren Lastschriften in Milliardenhöhe. Händler warten auf Zahlungen.
Schon die Vornamen reichen: ein Pop-Megastar und ein Football-Spieler geben ihre Verlobung bekannt und das Netz explodiert. Warum begeistern sich Abermillionen Fans für dieses Paar?
DESK
In den europäischen Nachbarländern sind zahlreiche Streiks im Verkehr angekündigt. Hier erfährst du, wo gestreikt wird.
Am Sonntag zeigt sich der Mond in Bayern als rötlich-brauner «Blutmond». Wo und wann das Himmelsspektakel am besten zu sehen ist – und was das Wetter dazu sagt.
Die Steuererklärung kostet viele Bürger Zeit und Nerven. Was, wenn dies quasi automatisch und per App ginge, mit nur einem Klick? Bayerns Finanzminister will, dass das bald Realität wird - bundesweit.
Wo ihr in den letzten Ferientagen noch Zeit mit euren Kindern verbringen könnt und dabei auch noch Spaß habt, erfahrt ihr hier.
Am Samstag lässt der Glasfaseranbieter „M-net“ 150 Drohnen in den Münchner Nachthimmel aufsteigen - über der Isar für alle zu sehen.
Der berühmte Modedesigner Giorgio Armani ist im Alter von 91 Jahren im Kreise seiner Familie verstorben.
Am 3. Dezember 2025 kommt Ed Sheeran für eine exklusive Arena-Show in die Olympiahalle. Wie du an Presale- und VVK-Tickets kommst, liest du hier.